Der Humanistische Lebenskundeunterricht verzeichnete wie in den Jahren zuvor einen deutlichen Zuwachs der teilnehmenden Schüler/innen, von 60.257 im vergangenen Schuljahr auf aktuell 62.644 Schüler/innen (+2.387). Damit besucht fast jede_r fünfte Schüler_in in Berlin den Weltanschauungsunterricht des Humanistischen Verbandes.
Dies geht aus den aktuellen Zahlen für den Religions- und Weltanschauungsunterricht im Schuljahr 2016/17 der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend, Wissenschaft hervor.
Der Humanistische Verband Deutschlands - Landesverband Berlin-Brandenburg e. V. sucht voraussichtlich zum Schuljahr 2017/2018
Lehrer_innen (inkl. Ausbildung) für das Fach "Humanistische Lebenskunde" an Berliner und Brandenburger Schulen
Aufgaben:
Teilnahme an der einjährigen Berufspraktischen Weiterbildung
Übernahme eigenständigen Unterrichts im Rahmen der Weiterbildung
Bei erfolgreichem Abschluss: Übernahme eine vollwertigen Lehrer_innentätigkeit für das Fach Humanistische Lebenskunde
Wir erwarten:
Lehrerausbildung (2. Staatsexamen) oder Hochschulabschluss im pädagogischen Bereich, Philosophie oder Religionswissenschaften. Auch andere Hochschulabschlüsse mit Nachweisen zu den Schwerpunkten Philosophie/Gesellschaftstheorie, Pädagogik/Bildungstheorie und Psychologie können zur Erfüllung der Zugangsvoraussetzungen führen.
Praktische Erfahrungen im pädagogischen Bereich
Konfessionslosigkeit
Interesse an weltanschaulichen und ethischen Fragen
Teamfähigkeit und Konfliktfähigkeit
Wir bieten:
Vergütung nach Haustarif, Gruppe 10 oder 11 entsprechend vorhandenem Abschluss
Mit einer zunächst auf 1 Jahr befristeten und, vorbehaltlich des erfolgreichen Abschlusses der Ausbildung, anschließende Option auf eine unbefristete Anstellung als Lehrkraft für Humanistische Lebenskunde in Voll/Teilzeit.
Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung, Urlaubsgeld und Jahresprämie ab dem 2. Beschäftigungsjahr, Kinderzuschläge
Tätigkeit bei einem Träger mit weltlich-humanistischem Profil
Bewerber_innen mit anerkannter Schwerbehinderung werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt berücksichtigt.
Bewerbungen, die eine fundierte Beurteilung der Eignung ermöglichen, werden bis spätestens 15.12.2016 erbeten an:
Humanistischer Verband Deutschlands - Landesverband Berlin-Brandenburg e. V.
Abteilung Bildung
z.Hd. Dr. Annelie Wegener
Wallstr. 61-65
10179 Berlin
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Frau Dr. Annelie Wegener, Telefon: 030 613904-54.
Bei gewünschter Rücksendung der Bewerbungsunterlagen bitten wir, einen ausreichend frankierten Rückumschlag beizulegen anderenfalls werden die Unterlagen nach 5 Monaten vernichtet.
„Neben Reli-Unterricht muss es auch Lebenskunde geben“
Erwin Kress [Foto: A. Platzek]So titelt unlängst die Programm-Zeitschrift „Engels Kultur“ und brachte ein Interview mit Erwin Kress, Präsident des Humanistischen Verbandes NRW über die Gleichberechtigung von Nichtgläubigen.
engels: Herr Kress, der Humanistische Verband hat im September den laut eigener Aussage ersten Bericht zur Diskriminierung konfessionsloser Menschen herausgebracht. Was ist für Sie die Quintessenz dieses „Gläserne Wände“-Reports?
Kress: Das ist eine fortwährende Ungleichbehandlung von religiösen und nichtreligiösen Menschen, die regelmäßig zu einer Schlechterstellung letzterer führt. Religiosität wird in unserem Land als Norm betrachtet. Wer dieser Norm nicht folgt, gerät unter Rechtfertigungsdruck.
Welche Formen der Diskriminierung sind die weitreichendsten?
Das ist schwer zu beziffern. Die Diskriminierung hat für unterschiedliche Menschen unterschiedliche Auswirkungen. Für viele ist es die Einschränkung ihrer Berufswahl durch das kirchliche Arbeitsrecht. Für andere ist es das Fehlen eines konfessionell ungebundenen Kita- oder Schulangebotes. Gerade in NRW haben wir weite Landstriche, in denen es fast nur Konfessionsschulen gibt. Dieser Tage hat sich eine Familie aus Köln an uns gewandt, die keine konfessionsfreie Kita findet und überlegt, ihr Kind gegen die eigene Überzeugung taufen zu